Im Juradorf in Wiedlisbach stehen weitere Sanierungsschritte bevor. Das Untergeschoss des Hochhauses samt Küche soll erneuert werden. Dafür sprach die Delegiertenversammlung der ImmobilienGenossenschaft Oberaargau (IGO) einen Kredit von 2,5 Millionen Franken.
Die Informationen zum Stand der Bauarbeiten beim Juradorf in Wiedlisbach standen im Zentrum der diesjährigen Delegiertenversammlung der ImmobilienGenossenschaft Oberaargau (IGO). Bis Ende Jahr soll die Sanierung, respektive der Umbau des markanten Hochhauses auf dem Areal, abgeschlossen sein, wie Christoph Fankhauser (Herzogenbuchsee), IGO-Verwaltungsratspräsident informierte. Momentan erfolgt im Gebäude, das in den Jahren 1965 – 1968 realisiert wurde, der Innenausbau. Die laufenden Arbeiten sind Bestandteil der zweiten Bauetappe im geplanten Juradorf. Dafür wurde an der IGO-Delegiertenversammlung im Frühjahr 2022 ein Investitionskredit von 14,3 Millionen Franken genehmigt.
Erneuerung Untergeschoss und Küche
«Für die Betreiberin des Juradorfes, die dahlia oberaargau ag, stellt die Sanierung des Hochhauses einen weiteren, wichtigen Meilenstein in der Entwicklung dieser Institution dar», betonte Fankhauser. Am 2. Februar 2026 ist die Übergabe des umgebauten Gebäudes an die dahlia geplant. Danach werden die Bewohnenden, die vorübergehend in anderen Gebäuden auf dem Areal untergebracht wurden, in ihre angestammte Umgebung zurückkehren.
Doch bereits kündigen sich nächste Sanierungsschritte an. So stellte der IGO-Verwaltungsrat an der diesjährigen DV den Antrag für einen Kredit in der Höhe von 2,5 Millionen Franken für die Erneuerung des Untergeschosses samt Küche im Hochhaus. Diverse kleinere Zwischenfälle während den laufenden Umbauarbeiten am Hochhaus führten dazu, dass man sich entschloss, die bestehende Küche auszugliedern und nicht mehr im Gebäude zu kochen. Weil gleichzeitig das Restaurant in das Hauptgebäude verlegt wurde, stand die Küche leer. Anfänglich wurden die Mahlzeiten in Huttwil und anschliessend in Niederbipp hergestellt und nach Wiedlisbach transportiert.
Zur Sicherstellung der Verpflegung auf dem Areal des Juradorfes in Wiedlisbach wurde eine provisorische Abwaschküche in einem Container sowie Kühlcontainer auf dem Vorplatz eingerichtet. Damit war es möglich, die Bewohnenden im Juradorf zu verpflegen. Eine Rückkehr in die bestehende Küche nach Beendigung der Sanierungsarbeiten am Hochhaus wäre grundsätzlich eine Option gewesen. Diese wurde jedoch verworfen, da die Sanierung der Küche sowieso längerfristig vorgesehen war. Es wurde deshalb entschieden, die Küche unter Einsatz möglichst vieler bestehender Gerätschaften, den heutigen Gegebenheiten anzupassen.
2,5 Millionen Franken bewilligt
Im Untergeschoss verbleibt jedoch weiterhin ein grosses Volumen, das für andere Zwecke genutzt werden kann. Dafür müssen jedoch der Boden sowie die Decke ebenfalls saniert werden. Das dadurch entstandene Projekt wurde mehrfach optimiert und in Bezug auf Kosten und Ablauf reduziert. Es wurde anschliessend von den Verwaltungsräten der dahlia oberaargau ag (Betreiberin des Juradorfes in Wiedlisbach) sowie der IGO verabschiedet. Die IGO-Delegierten genehmigten abschliessend den erforderlichen Kredit in der Höhe von 2,5 Millionen Franken.
Genehmigt haben die Delegierten zudem die Jahresrechnung 2024 der IGO, die einen Gewinn von 602 243 Franken aufweist. Im Weiteren konnte an der DV die bestehende Vakanz im Verwaltungsrat (nach dem Tod von Renate Grunder-Schärer im Februar dieses Jahres) behoben werden. Die Versammlung wählte den Langenthaler Architekten und Unternehmer Christian Meyer (coora Architekten) neu in den Verwaltungsrat. Dazu wurde Christoph Fankhauser für eine weitere Amtszeit von vier Jahren als IGO-Präsident wiedergewählt. (textwerk/war)
Bildlegende: Sie sind massgebliche für die Entstehung des Juradorfes in Wiedlisbach verantwortlich (von links): Marcel Geisseler (IGO-Geschäftsführer), Karin Moser, (Geschäftsführerin dahlia oberaargau ag) und Christoph Fankhauser, (VR-Präsident IGO). Bild: Walter Ryser

Bauten für betagte Menschen
Die ImmobilienGenossenschaft Oberaargau ist eine Genossenschaft im Sinne des Schweizerischen Obligationenrechts. Mitglieder der Genossenschaft sind 39 Gemeinden des Verwaltungskreises Oberaargau. Die Genossenschaft bezweckt die Bereitstellung von Infrastrukturen für das Wohnen, Betreuen und Pflegen von betagten Menschen sowie von Menschen mit einer Beeinträchtigung (Demenz). Die Genossenschaft hat ihren Sitz in Wiedlisbach.
Die dahlia oberaargau ag wiederum ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der SRO AG in Langenthal. Sie betreibt die Pflegeheime in Herzogenbuchsee, Niederbipp, Wiedlisbach und Attiswil. Mit ihr hat die IGO einen langfristigen Mietvertrag abgeschlossen, der eine garantierte Mindestauslastung sichert. Damit ist zugleich auch sichergestellt, dass die IGO die finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Banken erfüllen kann. (textwerk/war)